UA-160/2020, Paraguay: Indigene Aktivistin angegriffen
Am 27. Oktober wurde Bernarda Pesoa, die Sprecherin einer indigenen Qom-Gemeinschaft, von ungefähr neun Personen auf ihrem Gemeindegebiet in Benjamín Aceval tätlich angegriffen. Sie wurde im Gesicht und am Kopf verwundet. Sie drohten zudem damit, ihr Haus niederzubrennen und sie noch schwerwiegender zu verletzen. Bernarda Peosa hatte sich zuvor gegen eine Eukalyptus-Plantage auf dem Land der Gemeinschaft ausgesprochen.
Erfolg! Die Behörden in Paraguay haben im November eine Untersuchung zu dem tätlichen Angriff auf Bernarda Pesoa eingeleitet und ihr Schutz bereitgestellt. Amnesty wird die Lage weiter beobachten, da der Konflikt im Zusammenhang mit der Holzwirtschaft auf Qom-Gemeindeland noch nicht vorbei ist.
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UA-127/2020, Chile: Inhaftierter Mapuche im Hungerstreik
Der inhaftierte Celestino Córdova Tránsito, ein geistiges Oberhaupt der indigenen Mapuche, befindet sich seit über 100 Tagen im Hungerstreik, um zu erwirken, dass er eine für seine Volksgruppe verpflichtende spirituelle Klausur im Kreis seiner Gemeinde verbringen kann.
Der inhaftierte Celestino Córdova Tránsito, ein geistiges Oberhaupt der indigenen Mapuche, beendete am 18. August seinen Hungerstreik. Die Behörden haben eingewilligt, ihm einige seiner Forderungen zu erfüllen.
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UA-114/2020, Ecuador: Indigene weiter durch Covid-19 bedroht
Im August informierte die Regierung von Ecuador die indigene Bevölkerung des Landes über eine nationale Richtlinie für den Umgang mit COVID-19. Indigenen- und Menschenrechtsorganisationen im Amazonas kritisieren, dass keine angemessene Konsultation mit den Betroffenen stattgefunden habe und ihre Forderungen nicht berücksichtigt worden seien. Außerdem seien sie aus den Notfallplanausschüssen ausgeschlossen worden, die die Richtlinien umsetzen sollen. Die Regierung muss sicherstellen, dass die indigene Bevölkerung im ecuadorianischen Amazonasgebiet an den Entscheidungsprozessen zum Umgang mit COVID-19 beteiligt wird, und garantieren, dass ausreichende finanzielle Mittel dafür zur Verfügung stehen und die Recht und Erfordernisse der Betroffenen respektiert werden.
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UA-109/2020, Honduras: Landrechtsaktivist_innen bedroht
Am 23. Juni zeigte die Indigenenorganisation Consejo Cívico de Organizaciones Populares e Indígenas de Honduras (COPINH) Drohungen gegen die Organisation an. Am Tag zuvor hatten sie einen digitalen Flyer erhalten, in dem eine unbekannte Gruppierung drohte, das Gebäude “Utopia” der Organisation in La Esperanza niederzubrennen, nachdem COPINH diese Räumlichkeiten als Quarantäneort für inhaftierte Menschen, die mit Covid-19 infiziert sind, zur Verfügung stellen wollte. Amnesty International fordert die Behörden auf, die Sicherheit der COPINH-Mitglieder zu garantieren und alle Angriffe gegen sie zu untersuchen.
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UA-71/2020, Angola: NGO-Mitglieder bedroht
In der angolanischen Provinz Cuando Cubango werden Mitglieder der Nichtregierungsorganisation MBAKITA drangsaliert, mit dem Tode bedroht und angegriffen, weil sie sich für die Rechte der indigenen San und anderen ethnischen Minderheiten einsetzen.
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UA-70/2020, Kolumbien: Angriff auf indigene Gemeinde
Im zentralkolumbianischen Departamento Meta ist die Sicherheit der indigenen Gemeinde ASEINPOME massiv bedroht. Seit Beginn der im Zuge der COVID-19-Pandemie ergriffenen Quarantänemaßnahmen nehmen die Angriffe auf das Dorf zu. Wiederholt beobachteten die Anwohner_innen unbekannte bewaffnete Personen, die sich auf Gemeindegebiet aufhielten. Der aktuellste Vorfall ereignete sich am 24. April: Gegen 11 Uhr vormittags wurde eine unbekannte Person bemerkt, als sie aus einem der Häuser kam. Als die sofort benachrichtigte Wache bei dem Haus ankam, stand dieses bereits in Flammen. Die Gemeinde macht die unbekannte Person, die kurz zuvor beim Verlassen des Hauses gesehen worden war, für das Feuer verantwortlich.
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UA-16/2019-01, USA: Gefahr für Leonard Peltier
Der indigene Aktivist Leonard Peltier befindet sich seit über 40 Jahren in den USA in Haft. Es bestehen Zweifel daran, dass sein Gerichtsverfahren den internationalen Standards für faire Verfahren entsprochen hat. Leonard Peltier ist 75 Jahre alt und leidet an diversen gesundheitlichen Beschwerden. Deshalb ist er in besonderer Gefahr, wenn er an COVID-19 erkrankt. Amnesty International fordert seit einiger Zeit die Begnadigung von Leonard Peltier.
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UA-23/2020, Malaysia: Drohende Vertreibung
In West-Malaysia soll einer Fläche von mehr als 930 Hektar der Status als „Waldreservat“ aberkannt werden. Die Bewohner_innen gehören mehrheitlich der indigenen Gemeinschaft der Temuan an, die das betroffene Gebiet als angestammtes Land betrachten. Ein Verlust des Schutzstatus würde dazu führen, dass etwa 1.000 Personen zugunsten von Entwicklungsprojekten enteignet würden. Das Versäumnis der Forstbehörde von Selangor, die betroffenen indigenen Gemeinschaften zu konsultieren, zeugt von einer eklatanten Missachtung des Prinzips der freien, vorherigen und informierten Zustimmung. Außerdem wird ihre Bereitschaft deutlich, die Unternehmensentwicklung über das Wohlergehen der Bürger_innen zu stellen.
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UA-31/2020, Kambodscha: Umweltschützer_innen in Gefahr
Dem Regenwald Prey Lang, einem der wichtigsten Ökosysteme Südostasiens, droht die Vernichtung. In den vergangenen Wochen sind Menschen, die sich für den Schutz des Prey Lang-Walds einsetzen, bedroht, festgenommen und angegriffen worden. Dies ist nicht nur eine Gefahr für den Regenwald und die darin lebenden indigenen Gemeinschaften, sondern auch für die weltweiten Bemühungen um den Klimaschutz.
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