UA-162/2019, Mexiko: Menschenrechtler tot aufgefunden
Die mexikanischen Behörden haben am 20. November den Leichnam des indigenen Menschenrechtsverteidigers Arnulfo Cerón Soriano gefunden. Er lag in einem geheimen Grab nahe der Stadt Tlapa im Bundesstaat Guerrero. Arnulfo Cerón war Mitglied der Organisationen Frente Popular de la Montaña und der Bewegung für die Freilassung der Politischen Gefangenen in Guerrero (MOLPEG). Er verschwand am 11. Oktober auf dem Weg zu einem Treffen in der Stadt Tlapa. Die Behörden müssen ihre Bemühungen verstärken, um das Verschwinden und den Tod von Arnulfo Cerón aufzuklären, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und die Sicherheit von Arnulfo Ceróns Familie und den Organisationen, die ihn unterstützen, zu garantieren.
Weitere Informationen zur Eilaktion und zur Teilnahme finden Sie hier: UA-162/2019.
UA-169/2019, Kolumbien: Tausende brauchen Schutz
2.250 Angehörige der indigenen und afro-kolumbianischen Gemeinschaften in Bojayá (Chocó, Westkolumbien) werden von der Guerillagruppe Ejército de Liberación Nacional und der paramilitärischen Gruppe Autodefensas Gaitanistas de Colombia (AGC) belagert. Die bewaffneten Gruppen verweigern ihnen den Zugang zu Nahrung und grundlegender Gesundheitsversorgung.
Der Menschenrechtsverteidiger Leyner Palacios prangert die Anwesenheit der paramilitärischen Gruppe auf dem Territorium der Gemeinschaften im Bezirk Bojayá an. Am 31.12.2019 schränkten 300 Angehörige der bewaffneten Gruppe ACG die Bewegungsfreiheit von vier Gemeinschaften in Bojayá drastisch ein. Am 03.01.2020 drohte die AGC Leyner Palacios an, ihn zu ermorden, wenn er das Territorium in Bojayá nicht innerhalb von zwei Stunden verließe.
Weitere Informationen zur Eilaktion finden Sie hier: UA-169/2019 und zum Update hier: UA-169/2019-1.
UA-142/2019, Kolumbien: Landrechtsaktivistin muss geschützt werden!
Am 2. Oktober erhielt Luz Marina Arteaga von ihren Nachbar_innen die Nachricht, dass ihr Haus von unbekannten Männern überwacht wird. Bereits vor sieben Monaten wurde die Landrechtsaktivistin aus dem Departamento del Meta mit dem Tod bedroht und musste ihr Dorf verlassen. Sie beantragte bereits am 20. April 2019 Schutzmaßnahmen durch die Nationale Einheit zum Personenschutz UNP, doch stehen diese nach wie vor aus. Die Menschenrechtsaktivistin möchte gerne nach Hause zurückkehren, fürchtet aber aufgrund der jüngsten Ereignisse um ihr Leben.
Weitere Informationen zur Eilaktion und zur Teilnahme finden Sie hier: UA-142/2019.
UA-89/2019, Paraguay: Indigene Gemeinschaft von Räumung bedroht
Die indigene Gemeinschaft der Tekoha Sauce ist erneut in Gefahr, von ihrem angestammten Gebiet vertrieben zu werden: Das Wasserkraftwerk-Unternehmen Itaipú Binacional hat rechtliche Schritte gegen sie eingeleitet. Sowohl internationale Menschenrechtsstandards als auch die paraguayische Verfassung schützen indigene Gemeinschaften vor Vertreibungen ohne vorherige freiwillige, informierte Zustimmung. Der Präsident von Paraguay muss daher die betroffenen indigenen Gemeinschaften vor der Zwangsräumung schützen.
Die UA mit weiteren Informationen finden Sie unter UA-89/2019.
UA-64/2019, Honduras: Landrechtsaktivistin in Gefahr
Am 16. Juli hat die Indigenenorganisation Consejo Cívico de Organizaciones Populares e Indígenas de Honduras (COPINH) von neuen Angriffen berichtet, die mindestens 25 Familien in der Gemeinde Río Blanco in Intibucá betreffen. Dabei wurde ihre Ernte absichtlich zerstört.
Die UA mit weiteren Informationen finden Sie unter UA-64/2019, das Update unter UA-64/2019-1 und die Erfolgsmeldung unter UA-64/2019-2.
UA-32/2019, Paraguay: Angriff auf Indigene
Am 3. März wurde die indigene Gemeinde 3 de Julio Ysatî im Südosten Paraguays angegriffen: Etwa 50 Personen in zivil brannten die Ernte sowie sechs Häuser nieder und vertrieben 55 Bewohner_innen mit Gewalt, darunter 38 Kinder. Die Gemeindemitglieder befürchten neue Angriffe und weitere Vertreibungen. Amnesty International fordert die Generalstaatsanwältin auf, umgehend eine Untersuchung des Angriffs zu veranlassen und die dafür Verantwortlichen vor Gericht zu bringen.
Die UA mit weiteren Informationen finden Sie unter UA-32/2019. Die UA hatte Erfolg. Die Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet. Das staatliche Institut für Indigene Gemeinschaften versorgte die Indigenen mit humanitärer Hilfe und erneuerte Ausweispapiere und andere Dokumente, die während des Angriffs verloren gegangen oder zerstört worden waren. Zudem erstattete das Institut INDI Anzeige bei der Staatsanwaltschaft wegen des mutmaßlichen Missbrauchs des Strafjustizsystems gegen die indigenen Gemeinschaften der Avá Guaraní.